: Recht haben heißt noch lange nicht recht bekommen
■ betr.: „Statt Freiheit heißt die Per spektive weiter Knast“, taz vom 7.8. 96
Es ist schon so: Je machtvoller die Opfer (Industrielle, Politiker, Vermögende), desto größer die Strafe, je ohnmächtiger die Opfer (Frauen, Kinder, vor allem die „eigenen“ Kinder, AusländerInnen), desto größer die Milde.
Wir haben eine Machtjustiz. Angriffe auf Mächtige werden erbarmungslos verfolgt, Angriffe auf extrem Wehrlose mit großem Einfühlungsvermögen für die TäterInnen bagatellisiert.
Offenbar haben insbesondere Regierungspolitiker und Juristen Probleme mit der Gerechtigkeit. Die Leidtragenden sind jedenfalls andere. Da kann es schon mal vorkommen, daß einem Menschen die ganze Jugend gestohlen wird ... Gloria Bornkamp-Baake,
Göttingen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen