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Raum Karlsruhe soll Standort für Giftmüllofen werden

Stuttgart (afp) — Die baden-württembergische Landesregierung läßt durch Umweltminister Harald Schäfer (SPD) prüfen, ob zusammen mit Rheinland-Pfalz eine gemeinsame Sondermüllverbrennungsanlage im Raum Karlsruhe anstatt im südbadischen Kehl gebaut werden kann. Wie am Mittwoch aus Regierungskreisen in Stuttgart bekannt wurde, ist als Standort des Giftmüllofens eine pfälzische Gemeinde vorgesehen, die etwa drei Kilometer von Karlsruhes Stadtgrenzen entfernt am Rhein liegt. Der Name der Gemeinde wurde nicht genannt. Offensichtlich handelt es sich aber um den Ort Maximiliansau. Das Planfeststellungsverfahren für den Standort im südbadischen Kehl war auf Wunsch der SPD und nach Protesten aus der Bevölkerung ausgesetzt worden. Demgegenüber hatte Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) in dieser Woche ausdrücklich betont, die Planung für den Standort Kehl werde „in vollem Umfang weiterverfolgt und fortgesetzt“, falls sich der alternative Standort für eine Gemeinschaftsanlage als „Trugbild“ erweise. Stuttgarter CDU-Politiker gehen inzwischen davon aus, daß Umweltminister Schäfer den Standort bei Karlsruhe nicht durchsetzen kann und der Giftmüllofen doch noch in Kehl gebaut werden muß. Planungen eines gemeinsamen Projektes mit dem Elsaß seien inzwischen „politisch tot“.

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