■ Berliner Telegramm: Psychotherapeutische Versorgung gefährdet
Gut 2.000 Psychotherapeuten haben am Sonnabend für den Erhalt der psychotherapeutischen Versorgung demonstriert. Durch ein Gesetzesurteil von Ende 1996 sei es einigen Kassen verboten worden, ihre Versicherten direkt zu Psychologen zu schicken, hieß es bei einer Protestaktion auf dem Breitscheidplatz. Durch dieses von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung angestrengte Urteil seien 500 bis 600 psychotherapeutische Praxen in Berlin gefährdet. Sprecher forderten die Regierungskoalition in Bonn auf, nach 20jähriger Diskussion endlich ein Psychotherapeutengesetz zu verabschieden. Teilnehmer der Demonstration führten Transparente mit sich, auf denen sie für die Vielfalt von Psychotherapiemethoden warben. Nicht nur Psychoanalyse und Verhaltenstherapie sollten von den Kassen finanziert werden, sondern auch Gesprächs-, Gestalt- und Familientherapie. „Ihre Ärzte dürfen Sie sich aussuchen, Ihren Psychotherapeuten nicht“ hieß es auf einem weiteren Plakat. Gefordert wurde die freie Wahl des Behandelnden. dpa
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