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Prügel-Präsident Iliescu feierlich inthronisiert

■ Der Ceausescu-Nachfolger gelobt, die Grundfreiheiten zu verteidigen und distanziert sich mit Unschuldsmiene von „Exzessen“

Bukarest (ap/taz) - Nur wenige Tage nach dem von ihm eingefädelten gewalttätigen Ausschreitungen gegen Demonstranten in Bukarest legte Ion Iliescu am Mittwoch den Amtseid als Präsident ab. Bei der feierlichen Amtseinführung bezeichnete Iliescu die gegen ihn und die nationale Rettungsfront gerichteten Demonstrationen als „einen echten Aufstand, als einen organisierten Coup zur Diskreditierung der rechtmäßigen und demokratischen Führung des Landes“. Iliescu schwor, „die Demokratie und die menschlichen Grundrechte und Grundfreiheiten zu verteidigen“.

Der Präsident unterließ es nicht, die „Exzesse“ zu verurteilen, deren Urheber er selbst gewesen war. „Wir distanzieren uns ohne wenn und aber von Vorfällen, die den gesetzlichen Rahmen sprengten“, erklärte er mit Unschuldsmiene. Vorwürfe, wonach die Regierung die Opposition unterdrücke, bezeichnete Iliescu als „nicht nur unvernünftig, sondern auch als unbegründet und unwahr.“ Am Abend zuvor erst waren weitere prominente Oppositionelle verhaftet worden.

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