: Prozeß gegen neukaledonische Geiselnahme findet in Paris statt
Paris (dpa) - Der Prozeß gegen 29 wegen Beteiligung an der Geiselnahme angeklagte Kanaken wird nicht auf Neukaledonien, sondern in Paris stattfinden. Sie wurden am Dienstag bereits dort eingeflogen. Aus Justizkreisen hieß es, man wolle nicht, daß die Kanaken von einem Gericht abgeurteilt würden, dessen Mitglieder sich vornehmlich aus den weißen Siedlern rekrutierten. Die Anklage lautet auf Mord, bewaffnete Erhebung, Geiselnahme und Bandenbildung. Verteidigungsminister Giraud hat am Montag nach Zeitungsberichten über die Umstände der blutigen Geiselbefreiung von Ouvea Anklage wegen Verleumdung erhoben. Das gab das Ministerium am Montag nachmitag bekannt. In den Presseberichten war das Militär beschuldigt worden, Geiselnehmer, die sich bereits ergeben hätten, mißhandelt und ermordet zu haben. Bei der Befreiung der Geiseln aus der Hand separatistischer Kanaken auf Neukaledonien waren 19 Kanaken und zwei Soldaten getötet worden. Alle Geiseln blieben unverletzt. Anlaß der Klage ist ein Bericht in der jüngsten Ausgabe der Zeitung Le Monde.
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