: Proteste gegen Streichung der Finanzmittel für Kunstverbände
Berlin (dpa) — Die Gewerkschaft Kunst, Kultur, Medien in der DDR und die Künstlerverbände haben gegen den Beschluß der DDR-Regierung protestiert, den Künstlerverbänden die für das IV. Quartal zugesagten Finanzmittel nicht mehr zu übergeben. In einer am Dienstag von 'adn‘ verbreiteten Erklärung wird die öffentliche Revision des Beschlusses gefordert.
Entsprechende Protestbriefe wurden an Ministerpräsident Lothar de Maizière, Bundespräsident Richard von Weizsäcker und Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble gerichtet. Mit dieser Entziehung von Mitteln begehe die Regierung einen „ungeheuerlichen Wortbruch“, heißt es in der Erklärung. Statt die Umwandlung der Verbände in eigenständige Interessenvertretungen oder ihre geordnete Auflösung bis zum Jahresende zu ermöglichen, werde ihnen „ein neuer, rechtlich nicht haltbarer Dolchstoß versetzt“. Auch das Vertrauen in die im Staatsvertrag festgeschriebenen Aussagen zu Kunst und Kultur würden erschüttert. „Wir protestieren und schließen uns dem Protest des Ministeriums für Kultur an“, heißt es.
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