: Präsidentschaftskandidat Dukakis will konventionelle Aufrüstung
Präsidentschaftskandidat Dukakis will konventionelle
Aufrüstung
Washington(afp/ap) - Der Kandidat der demokratischen Partei für die Wahlen zur US-Präsidentschaft, Michael Dukakis, hat gefordert, die konventionelle Verteidigung anstelle der strategischen Verteidigungsinitiative (SDI) von Prädident Ronald Reagan zur Priorität des amerikanischen Verteidigungsbudgets zu machen.In einer Rede vor dem „Atlantic Council“, einer Fördervereinigung der NATO sprach er sich am Dienstag für eine Aufrüstung der konventionellen NATO-Streitkräfte und einen „harten, gleichmäßigen und realistischen Umgang mit der Sowjetunion“ aus. Den überlegenen Warschauer Pakt müßten die Nato-Verbündeten auffordern, seine konventionellen Streitkräfte in stärkerem Maße zu reduzieren. Im Falle seiner Wahl werde er das Projekt zu einer Raketenabwehr im Weltraum, die Strategische Verteidigungsinitiative (SDI), durch eine Konventionelle Verteidigungsinitiative (CDI) ersetzen. Zugleich trat Dukakis mit Nachdruck für eine Erhöhung der Rüstungsausgaben der europäischen NATO-Staaten ein.Die europäischen Verbündeten der USA müßten künftig einen „gerechten Anteil an der wirtschaftlichen und militärischen Last tragen, weltweit die Freiheit zu verteidigen“, erklärte Dukakis weiter. In einer ersten Wahlkampfrede, die ausschließlich verteidigungspolitischen Themen gewidmet war - ein Bereich, den seine Gegner als den Schwachpunkt von Dukakis ansehen, bezeichnete er die europäische Sicherheit für die Amerikas als unverzichtbar. Dukakis sprach sich ferner für eine härtere Haltung gegenüber Südafrika aus. Die USA sollten sich für internationale Sanktionen gegen den Apartheidsstaat einsetzen. Ebensoviel Anstrengungen wie für die Zusammenarbeit mit ihren NATO-Partnern sollten die USA nach Ansicht von Dukakis für eine Allianz mit den lateinamerikanischen Nachbarn verwenden.
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