: Präsident Sarney ist der Sieger der Wahlen in Brasilien
Brasilia (dpa) - Brasiliens Staatspräsident Jose Sarney und die Partei der Demokratischen Bewegung (PMDB) haben in Brasilien einen überwältigenden Wahlsieg errungen. Die mitte–links angesiedelte PMDB stellt künftig in mindestens 18 der 23 Bundesstaaten des größten lateinamerikanischen Landes den Regierungschef (Gouverneur). Mindestens zwei Bundesstaaten fielen an die konservative Partei der Liberalen Front (PFL), die zusammen mit der PMDB die Demokratische Allianz zur Stützung der Politik des Staatschefs bildet. Das massive Votum für die Demokratische Allianz kommt einer Volksabstimmung für Sarney und dessen Politik der wirtschaftlichen Stabilisierung Brasiliens gleich. Sarney war nach Ende des 21jährigen Militärregimes im März 1985 unerwartet an die Macht gekommen, weil der gewählte Präsident Tancredo Neves (PMDB) wegen Krankheit und späteren Tods sein Amt nicht antreten konnte. Als gewählter Vizepräsident übernahm Sarney die Staatsführung. Sarney wurde nicht vom Volk gewählt, sondern kam durch das Votum eines Wahlkollegiums indirekt an die Regierung, weil die abtretenden Militärs eine Direktwahl des ersten Zivilpräsidenten nicht zulassen wollten. Seitdem hing an Sarney der Makel eines „Präsidenten ohne Legitimität“. Durch das eindeutige Votum der Brasilianer vom vergangenen Wochenende wurden diese Zweifel beseitigt.
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