■ Berliner Telegramm: Polizeireform bedeutet nicht Sparen, sondern Kosten
Innensenator Schönbohm (CDU) hat gestern im Innenausschuß betont, daß das Gelingen der geplanten Polizeistrukturreform nicht von der Zustimmung von Gesamtpersonalrat und Gewerkschaften abhängen dürfe. Dreh- und Angelpunkt der Reform ist, wie berichtet, die Abschaffung des antiquierten 12-Stunden-Schichtdienstes. Für den Fall, daß es nicht gelingen sollte, die Interessenverbände zu überzeugen, „müssen wir uns rechtliche Möglichkeiten überlegen“, sagte Schönbohm. Um zu verhindern, daß die Beamten durch den Wegfall der Schichtzulagen finanziell schlechter gestellt werden, hat eine Arbeitsgruppe unter Federführung der Innenverwaltung ein Modell für eine Aufwandsentschädigung erarbeitet. Der innenpolitische Sprecher der Bündnisgrünen, Wolfgang Wieland, zeigte sich über dieses großzügige Ansinnen verwundert. Er erwarte, daß sich die Polizei kostenneutral reformiere und die Investition für die benötigte neue Technik durch Einsparungen an anderer Stelle erbringe. „Es wird nicht mehr Geld vom Hauptausschuß geben“, erklärte Wieland. SPD und CDU sind anderer Meinung. taz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen