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Polen: Mazowieckis im Verzug PVAP will Außenministerium

Warschau (ap/dpa) - Der polnische Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki wird seine Regierungsbildung nicht wie ursprünglich von ihm geplant bis zum Donnerstag abschließen können. Der Fraktionschef des Bürgerkomitees Solidarnosc im Parlament, Bronislaw Geremek, teilte am Montag Journalisten mit, dieser Termin könne wegen des „nicht zu vermeidenden langsamen Fortgangs“ der Verhandlungen nicht eingehalten werden. Er rechne jedoch mit einem Erfolg vor dem 10. September.

Der Sekretär des Zentralkomitees der kommunistischen Polnischen Arbeiterpartei, Leszek Miller, hat am Dienstag im Parteiorgan 'Trybuna Ludu‘ die Kandidatur des bisherigen Außenministers Tadeusz Olechowski für die Fortführung des Außenministeriums in der neuen Regierung angemeldet. Miller begründete den Anspruch mit dem Argument, die bisherige Außenpolitik habe Polen einen „sicheren und stabilen Platz in Europa“ innerhalb von Bündnissen, „die uns das Gefühl der nationalen Sicherheit geben“, geschaffen. Olechowski sei in Ost und West angesehen.

Miller gab nicht an, welche Ministersessel der Partei sonst noch beansprucht, versicherte jedoch, die Richtung des politischen und wirtschaftlichen Programms der neuen Regierung könne ihr nicht gleichgültig sein. Miller verteidigte den bisherigen Verwaltungsapparat. Die meisten bisherigen Kader seien qualifiziert. Den Kommunisten wird bisher das Innen- und Verteidigungsministerium zugestanden.

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