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Plant Syrien einen Ringtausch zur Lösung der Nahost–Geiselaffaire?

Bonn/Berlin (dpa/taz) - In Bonn und anderen westlichen Hauptstädten werden nach Informationen der Zeitung Die Welt diplomatische Berichte aus dem Nahen Osten geprüft, wonach die syrische Regierung das Problem ausländischer Geiseln im Libanon demnächst lösen möchte. Zwischen den Vermittlern werde zugleich ein Vorschlag sondiert, die entführten Bundesdeutschen Cordes und Schmidt als Vorleistung für einen internationalen Gefangenenaustausch in zeitlich versetztem Rahmen freizulassen, bei dem auch die Interessen der USA berücksichtigt werden sollen. Die erste Stufe einer Lösung soll dem Bericht zufolge darin bestehen, daß der Libanese Mohammed Ali Hamadi und sein Bruder unter der Anklage illegaler Sprengstoffeinfuhr vor ein deutsches Gericht gestellt werden. Anschließend könnte nach Ansicht beteiligter Stellen die Modalität eines Ringtauschs, wie er bei Spionen häufiger praktiziert wurde, geklärt werden. In der BRD sitzen vier Libanesen ein, die Kontakte zu der radikalen Schiitenorganisation Hizbollah haben sollen. Die USA könnten wiederum einer Abschiebung Hamadis und der anderen drei Libanesen nach Abschluß des Gerichtsverfahrens unter der Bedingung zustimmen, daß auch entführte US–Bürger freigelassen werden.

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