■ Personalbörse: Die Koalition sondiert
Die Handys der Verhandlungsführer glühen, und der Gerüchte sind viele: Doch Ergebnisse, wer künftig Senator werden soll, wollen CDU erst heute und die SPD morgen bekanntgeben. Der CDU-Chef und Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen kündigte schon mal an, daß die CDU ein „hervorragendes Personalkonzept“ anbieten werde. Namen nannte Diepgen nicht. Bislang steht lediglich fest, daß der Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, Jörg Schönbohm, als Innensenator antritt. Mit Schönbohm sei „es gelungen, einen Spitzenmann an die Spree zu holen, von dem die Berliner frische Impulse und durchgreifende Konzepte auch im Bereich der inneren Sicherheit erwarten können“, sagte Diepgen – und stellte damit Noch-Innensenator Heckelmann ein vernichtendes Zeugnis aus.
Bei der SPD wird ein auswärtiger Bewerber für den neu errungenen Posten des Finanzsenators gesucht. Dabei sind auch SPD-Politiker aus Bonn im Gespräch, darunter die Finanzexperten Ingrid Matthäus-Maier oder Helmut Wieczorek. Sollte eine Besetzung von außen nicht gelingen, könnten der bisherige Bausenator Wolfgang Nagel (SPD) und Wirtschaftssenator Meisner konkurrieren. Justizsenatorin Lore Maria Peschel- Gutzeit und Arbeitssenatorin Christine Bergmann gelten als sichere Anwärterinnen auf ihre Ressorts. Für das erweiterte Stadtentwicklungsressort wird der scheidende Kreuzberger Bezirksbürgermeister Peter Strieder (SPD) genannt. Beim Schulressort hat Sozialsenatorin Stahmer inzwischen wohl bessere Karten als SPD-Landeschef Detlef Dzembritzki.
Der bisherige Bundessenator Peter Radunski (CDU) wäre für den CDU-Fraktionsvorsitzenden Landowsky als neuer Senator für Wissenschaft und Kultur gut geeignet. Bei der CDU sind für das Ressort Gesundheit/Soziales der Vorsitzende der CDU-Sozialausschüsse (CDA), Rainer Eppelmann, oder der Berliner CDU-Generalsekretär und bisherige Tiergartener Sozialstadtrat Dieter Ernst im Gespräch. Als gesichert gilt, daß der bisherige Finanzsenator Elmar Pieroth (CDU) in das auch schon früher von ihm geführte Wirtschaftsressort zurückkehrt. Für das Bauressort wird der bisherige Schulsenator Jürgen Klemann (CDU) genannt. dpa
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