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Peinliche Mißstände -betr.: "Hamburger Tafel-Freuden", taz vom 22.10.94

Betr.: „Hamburger Tafel-Freuden“, 22.10.94

Liebe Leute von der taz,

mehr oder minder häufig lese ich die taz als Alternative zur Tagespresse. Bisher bin ich davon ausgegangen, daß ein „rot-grünes“ Blatt auch von sozial engagierten oder zumindest von sozialen Lesern konsumiert wird.

Unter dem Titel, „Hamburger Tafel“-Freuden (Autor: Stefanie v. Drathen), veröffentlicht ihr u.a. den Hilferuf der Ilse Schaper...

Als ich der Frau (nach vorheriger Terminabsprache) ein Paar ausgediente Klamotten vorbeibringe, erzählt diese mir, daß gerade mal drei Leute (einschließlich mir) - noch dazu unter Angabe von zwei Telefonnummern - ihre Hilfe angeboten hätten. Man sagt häufig, die Presse sei meinungsbildend, ich sehe Euch als jemanden, der die Leserschaft aufrüttelt, in gewissem Maße erzieht.

Ein Versuch ist nicht genug!

Wie wäre es mit einem Artikel, der diese peinlichen Mißstände aufdeckt?

Oder einer, der taz angelehnt, Rubrik „Was fehlt...“ im Hamburg-Teil?

Letztgenannt noch der Hinweis an die Redaktion selbst (einige DM oder einen ausgedienten Pullover etc. hat jeder noch zu Hause - Kleinvieh macht auch Mist)

In der Hoffnung auf irgendeine Resonanz grüßt Euch

Frank Witte

P.S. Jeder der noch immer nicht überzeugt ist, sollte einmal die Wohnung der I. Schaper besichtigen.

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