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Parlamentarismus und Resignation

betr.: „Das große Wahlsterben“, taz vom 28. 3. 06

In ihren Artikeln wird bemängelt, dass immer mehr Wähler sich der Wahl enthalten. Dabei wird wenig darauf eingegangen, dass die herrschende Form parlamentarischer Demokratie die Menschen in die Resignation treibt. Ihnen bleibt nur das Recht, in einem bestimmten Turnus ein Kreuzchen hinter eine Partei oder eine Person zu setzen, dann darf der Wähler zwar außerparlamentarisch aktiv werden, hat aber weiter keine direkte Einflussmöglichkeit bei lebenswichtigen Fragen – sei es bei der Frage der EU-Verfassung, bei Privatisierungen oder aber – wie es demnächst ansteht – bei der Gesundheitsreform.

Dem könnten Volksabstimmungen entgegenwirken. Ein weiterer Grund für die mangelnde Beteiligung ist, dass die Menschen zu spät zur Beteiligung an demokratischen Prozessen angeleitet werden. Hier finde ich sehr interessant, was in Indien praktiziert wird: Kinder haben ihre eigenen Parlamente, die Einflussmöglichkeit auf die Entscheidungen im Staat haben – wie wäre es, diese Möglichkeit hier einzuführen? INSA KLINGBERG, Balingen