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Palästinenser-Offensive in Jerusalem zum Annexions-Jubiläum

Jerusalem (ap/taz) - Die Führung des palästinensischen Aufstands hat für die kommende Woche zu Protestkundgebungen in Jerusalem aufgerufen. Mit den Aktionen will sie einen weiteren Schritt zu vollem zivilen Ungehorsam und Boykott der israelischen Behörden realisieren, heißt es in dem Aufruf. Nach diesen Aufforderungen der palästinensischen Untergrundführung sind 300 weitere israelische Polizisten in den Ostteil der Stadt abkommandiert worden. Am 28.Juni ist der 21.Jahrestag der Annexion Ostjerusalems durch Israel nach dem Sechstagekrieg.

Das neueste 'Intifada'-Flugblatt fordert unter der Losung „Jerusalem - Hauptstadt unseres Palästinenser-Staats“ zu Demonstrationen in der nächsten Woche gegen die Annexion auf. Für den 28.Juni und 5.Juli sind ein Generalstreik sowie Demonstrationen gegen die Okkupations-Behörden geplant. In dem Aufruf werden palästinensische Angestellte erneut aufgefordert, von ihren Posten zurückzutreten, und eine Treuhandverwaltung der besetzten Gebiete durch die vereinten Nationen verlangt. Von Brandstiftung und anderen Formen der Sabotage ist entgegen offizieller israelischer Aussagen in dem Flugblatt nicht die Rede. Ministerpräsident Schamir hatte am Donnerstag im Militärrundfunk gesagt, die Polizei müsse jede Hand abschlagen, die sich gegen die Einheit Jerusalems erhebe. Ein Abgeordneter des rechtsgerichteten Likud-Blocks Schamirs, Amal Nasser el Din, ging im Fernsehen noch über diese bildlich gemeinte Forderung hinaus. Er verlangte, die Strafe des Handabschlagens für alle Brandstifter einzuführen.

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