PROTEST GEGEN NEUBAU IN SCHÖNEBERG: Der besetzte Baum

„Sie verlassen den demokratischen Sektor“ steht an einem der Plakate um den besetzten Baum in der Crellestraße. Seit zwei Wochen halten Anwohner hier Tag und Nacht Wache. „Gewachsen, um zu bleiben“ steht auf einem Transparent, das in der Linde hängt. Die Anwohner wollen verhindern, dass sie gefällt wird – und vor allem, dass hier ein siebenstöckiger Neubau mit 34 Eigentumswohnungen hochgezogen wird. „Überall werden Grünflächen niedergemacht, überall kommen Betonklötze hin, nirgendwo die benötigten günstigen Wohnungen“, sagt Anja Jochum. Sie sitzt unter dem Baum in einem Protestcamp aus Campingstühlen, einem Tisch, einer Bank und Plastikplanen gegen den Regen. Unterstützer bringen Kaffee und Kuchen vorbei. Auf politischer Ebene ist nichts mehr zu machen, der Bebauungsplan ist längst beschlossen. Jetzt bleibt nur noch ziviler Ungehorsam. „Wir halten durch“, sagt Jochum. HEI Foto: Piero Chiussi