POLITIK : Fischers langer Marsch durch die Institutionen
Wo Dutschkes Aufruf zur Mitwirkung im Staat enden kann, zeigt keiner so wie Joseph „Joschka“ Fischer: Einst war er linksradikaler Straßenkämpfer, ließ sich bald in Turnschuhen als Minister vereidigen, stauchte Gegner zusammen, lief lang zu sich selbst und versöhnte die Grünen mit der bundesdeutschen Realität. In „Wir sind die Wahnsinnigen. Joschka Fischer und seine Frankfurter Gang“ beschrieb Christian Y. Schmidt schon vor 15 Jahren Fischers Wandel vom linksradikalen Straßenkämpfer zum beanzugten Staatsdenker, die Rolle seiner Seilschaften aus Sponti-Tagen (besonders von Daniel Cohn-Bendit), seine Machtgeilheit und seinen Opportunismus. Nun legt Schmidt die biografische Studie in einer erweiterten Neuausgabe vor. Schmidt präsentiert das Buch am Donnerstag im Bandito Rosso, anschließend Diskussion.
■ Lesung „Wir sind die Wahnsinnigen“: Bandito Rosso, Lottumstr. 10 a, Donnerstag, 19 Uhr