: Offensive im „Lagerkrieg“ fordert über 30 Tote
Berlin (taz) - Im „Lagerkrieg“, den Kämpfen um die palästinensischen Flüchtlingslager im Südlibanon und Beirut, konnten nach Meldungen der Polizei die Palästinenser drei bislang von der Schiitenbewegung „Amal“ gehaltene Ortschaften nahe der Hafenstadt Saida erobern. Nach Mitteilung der Polizei sind dabei mindestens 30 Menschen getötet und 60 verwundet worden. Vermutlich sollen mit der Offensive die Kräfte der „Amal“ getroffen werden, die sich hauptsächlich auf die totale Belagerung der Lager Rashediyeh im Südlibanon und Bourj–el– Brajne südlich der Hauptstadt Beirut konzentrierten. Die Zahl der Opfer der seit Ende September anhaltenden Kämpfe beläuft sich jetzt auf ca. 200 Tote und mehr als 700 Verletzte. In der syrischen Hauptstadt Damaskus gingen am Montag Verhandlungsgespräche zwischen libanesischen Milizführern und Unterhändlern der Arafat–oppositionellen palästinensischen „Rettungsfront“ weiter, offenbar ohne Erfolg. Mitarbeiter der Frankfurter Hilfsorganisation medico international berichteten aus dem Südlibanon, daß Zugriffe der „Amal“–Milizionäre auf die palästinensische Zivilbevölkerung auch außerhalb der Camps zugenommen haben. Selbst Libanesen, von „Amal“ verhaftet worden. Sieben der Verhafteten seien als Leichen wiedergefunden worden.
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