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Niedersachsen-SPD: Herber Dämpfer für IG-Chemie-Chef Rappe

Hannover (dpa/afp/taz) - Die niedersächsische SPD hat drei Wochen nach der Regierungsübernahme in Hannover ihre Zustimmung zur Koalition mit den Grünen signalisiert und ihre Parteispitze mit großer Mehrheit komplett im Amt bestätigt. Dagegen mußte IG-Chemie-Chef Hermann Rappe bei der Aufstellung der SPD-Bundestagskandidaten eine überraschende Schlappe einstecken: nur knapp verteidigte der zum rechten Parteiflügel zählende Sozialdemokrat seinen Spitzenplatz auf der Landesliste, nachdem er zuvor von SPD -Frauen heftig kritisiert wurde. Für Rappe votierten 96 Delegierte bei 75 Nein-Stimmen und 5 Enthaltungen.

Der alte und neue Landesvorsitzende Bruns, der in der Vergangenheit den Grünen skeptisch gegenüber gestanden hatte, begrüßte „mit Nachdruck“ die Koalition der SPD mit der Öko-Partei. Im Umgang mit den Grünen, für die die Koalition in Niedersachsen ihre „letzte Chance in Deutschland“ sei, werde sich die SPD „fair aber selbstbewußt“ verhalten.

Schröder und Bruns appellierten nachdrücklich an Bürgerinitiativen und Selbsthilfegruppen, die Politik der SPD und der rot-grünen Landesregierung unter die Lupe zu nehmen. Dies könne zwar für Regierung und Partei unbequem sein, sagte Bruns. Die SPD müsse jedoch die veränderten Ansprüche gerade junger Menschen in ihre Politik aufnehmen. Es gehe nicht an, daß die SPD nur für die Handelskammer und die Gewerkschaft stehen und die Grünen für die ganze Vielfalt der Bürgergruppen.

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