: Nichts sehen, nichts hören: „The Wall“ im Todestreifen
Berlin (taz) - Das muß man sich erst einmal trauen: Fast 300.000 Zuschauer in die gigantische Staubwolke über dem vergifteten Sand des Todesstreifen zu locken. Alles unter Versprechungen, sie würden bei der Benefiz-Re-Inszenierung der Uralt-Kiffer-Oper Gutes tun. Daß das schöne alte Pink -Floyd-Liedgut nicht mehr so richtig hinhauen wollte und eine zähe Sache war, fiel aber nicht weiter auf, denn entweder fiel der Ton ganz aus oder er wallte in Zimmerlautstärke aus den dieselstinkenden Boxentürmen, die wiederum geschickt die fernsehschirmgroßen Videoleinwände verdeckten, so daß man auch durch keinerlei optische Eindrücke vom weit entfernten Geschehen auf der Bühne belästigt wurde. In weniger gigantomanischen Zeiten hätte man dies schlicht Publikumsverarschung genannt.
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