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Nicht senken –betr.: „Hamburger Billigjobs für die EU“, taz-Hamburg vom 12. Januar 1999

Hallo tazler,

das war unerwartet: die taz auf Seiten der Lohndrücker. Die taz, in Person von Florian Marten, befürwortet Kürzungen von bis zu 30 Prozent. Mit der Begründung, die Leute hätten eh zuviel verdient.

Vielleicht sollte das Erwerbseinkommen von Herrn Marten auch um 30 Prozent gesenkt werden, denn es gibt sicher noch Freiberufliche, die auch für dieses Geld noch arbeiten, notfalls kann die taz ja auch Praktikanten nehmen; ein schlechterer Artikel kann auch nicht herauskommen. Es ist doch einfach schlecht recherchiert, wenn die Zerschlagung der öffentlichen Monopole begrüßt wird und die negativen Folgen für die Gesellschaft einfach übersehen werden. (...)

Lohnsenkungen werden nicht in sinkende Preise umgesetzt, sondern in steigende Gewinne. Hier sollte Herr Marten vielleicht die Börsenberichte seit der Einführung des gemeinsamen Marktes 1993 verfolgen; die Staaten können über immer weniger Geld verfügen. Ebenso die Mehrzahl der abhängig Beschäftigten, und wohin fließt das Geld? Zu den Konzernen.

Mit freundlichem Gruß,

Jens Niemann

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