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Neugegründete CSU in der DDR stößt auf Ablehnung in München

Auerbach (dpa) - In der DDR formieren sich die Anhänger der bayerischen CSU abseits deren DDR-Schwesterpartei DSU. Auf dem ersten Treffen des neugegründeten sächsischen CSU -Landesverbands am Dienstag abend in Auerbach im Vogtland wurde heftig um Verständnis und Unterstützung von der bayerischen CSU geworben. Zugleich versicherten mehrere Redner, die CSU-Gründung in Sachsen sei keine Kampfansage an die DSU.

In einer ersten kritischen Reaktion warnte der Generalsekretär der bayerischen CSU, Erwin Huber, vor einer Zersplitterung der konservativen Kräfte in der DDR. Auch die CSU-Anhänger in der DDR müßten strategisch denken.

Die Landesversammlung der sächsischen CSU bestätigte einstimmig den 62jährigen Industriekaufmann Manfred Helbig als Vorsitzenden. Nach eigenen Angaben hat sich die sächsische CSU vergangene Woche bereits im kleinen Kreis von Kreis- und Ortsvorsitzenden konstituiert. Die Mitgliederzahl wurde mit rund 1.000 in etwa 20 bis 30 Ortsgruppen angegeben. Helbig kündigte an, er wolle sich am 25.Juli mit CSU-Chef Theo Waigel und DSU-Chef Hansjoachim Walther treffen.

Walther unterstrich unterdessen die programmatische Übereinstimmung seiner Partei mit der CSU. Im CSU-Organ 'Bayernkurier‘ verwies Walther auf die Absprachen: „Die CSU tritt in Bayern an, die CDU im übrigen Deutschland, die DSU auf dem Gebiet der DDR.“ Das vereinigte Berlin sei ein Sonderfall. Es könne nicht angehen, „daß die DSU auf der einen Straßenseite zur Wahl steht und auf der anderen nicht“.

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