: Neues Dialysezentrum im einstigen »Politbüro-Pavillon« eingerichtet
Berlin. Ein neues Dialysezentrum für über 100 nierenkranke Patienten wurde gestern im Klinikum Berlin- Buch übergeben. Die Abteilung wurde im »Politbüro-Pavillon« des einstigen Regierungskrankenhauses eingerichtet, in dem bis zur Wende im Herbst 1989 ausschließlich Mitglieder der SED-Führungsriege und die Chefs der anderen DDR-Parteien in drei Appartements stationär betreut wurden. Nach aufwendigem Umbau stehen den Patienten nunmehr 20 moderne Behandlungsplätze zur Verfügung, an denen jährlich etwa 15.000 Blutwäschen vorgenommen werden können. Wie in Buch bislang üblich, werden auch diese künstlichen Nieren jeweils von Montag bis Freitag im Dreischichtsystem genutzt. Seit fast 30 Jahren wird in dem Klinikum dialysiert.
Mit den neuen Räumlichkeiten und Geräten — letztere stammen zur Hälfte von einer Schweizer Firma und gehören zu den modernsten, die es auf dem internationalen Markt gibt — haben sich die Bedingungen für die Patienten wesentlich verbessert. In der Höhe verstellbare Liegen, helle und freundliche Räume machen die für Nierenkranke dreimal wöchentlich lebensnotwendige vier- bis fünfstündige Behandlung angenehmer.
Jährlich werden in Ost-Berlin etwa 220 Patienten dialysiert, im Westteil der Stadt seien es 900 Patienten. Nach der Statistik, die pro Bevölkerung von einer Million 400 Patienten vorsieht, würden im Osten ungefähr 400 Nierenkranke nicht entsprechend betreut werden. Dies sei allerdings nicht der Fall. Der Bedarf im Westen sei einfach größer, da die Patienten zum Teil wegen besserer Technik und dergleichen länger leben würden. Tatsache sei, daß ungefähr 60 bis 80 Menschen nicht versorgt würden. adn
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