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Archiv-Artikel

Neue Filme Diese Woche neu im Kino

LUTHER: Broadway, Capitol, Cinemaxx Potsdamer Platz, Cinestar Hellersdorf + Sony Center, International, Kant, Kino Kulturbrauerei, Kosmos, Passage, Titania, UCI Kinowelt Zoo Palast + Potsdam Center. DIE KLASSE VON ’99: Cinemaxx Colosseum + Potsdamer Platz, Cinestar Hellersdorf + Tegel, Cubix Ufa-Palast, Kosmos, UCI Kinowelt Gropius Passagen + Zoo Palast + Potsdam Center. FEIERTAG: Eiszeit

Luther

D 2003, Regie: Eric Till. 121 Min.

In seinem Film über das Leben des Reformators Martin Luther konzentriert sich Eric Till weniger auf den religiösen als den politischen und noch mehr persönlichen Konflikt, der zur Spaltung der vatikanischen Kirche führte. Till staucht Luther wieder auf Menschenmaß, und Joseph Fiennes spielt ihn als zornigen jungen Mann. Bei aller Düsternis eher brav und akkurat inszeniert, erinnert der Film oft an die Requisitenhaftigkeit von „Der Name der Rose“. Sehenswert aber seine Darsteller: Alfred Molina als Ablasshändler Tetzel ist wahrhaft sardonisch, Peter Ustinov bringt in der Rolle von Luthers Mentor Friedrich von Preußen Witz und Ironie in die korrupte Kirchenpolitik, und selbst Uwe Ochsenknecht läuft als Papst Leo X. zu Hochform auf.

Die Klasse von ’99

D 2003, Regie: Marco Petry. 93 Min.

Kleinstadtgeschichte. Klassentreffen. Alte Statusfragen werden neu verhandelt, gnadenlose Rückblicke stehen an. Stilsicher wird der Weltschmerz atmosphärisch stimmig inszeniert. Der Film gibt sich betont bescheiden, Kleinstadt ist hier der Sumpf einer eng abgesteckten Jugendlichkeit im ständigen Rückblick.

Feiertag

D 2002, Regie: Detlef Bothe. 82 Min.

Drei Paare fahren ins verschneite Tirol, um auf einer Hütte Silvester zu feiern. Ein ortsansässiger Einzelgänger drängelt sich dazwischen. Ein „Texas Chainsaw Massaker“ wartet begierig auf den Ausbruch. Langwierige Qualen gibt es allerdings nicht. Der Film, fast geldlos und laut Regisseur „im Dogma-Stil“ gedreht, endet im Übrigen mit einem Ja zum Leben.