Neu im Kino : Diese Woche frisch
Die Tiefseetaucher
Regie: Wes Anderson, USA 2004, 118 Min.
„Die Tiefseetaucher“ (im Original: „The Life Aquatic with Steve Zissou“) lief in diesem Jahr schon auf der Berlinale und führt in die Unterwasserwelt des Jacques Cousteau. In erster Linie geht es allerdings nicht ums Tiefseetauchen, sondern um melancholisches Erinnern und die Beschwörung der Vergangenheit. Wie in Wes Andersons Vorgängerfilm „Die Royal Tenenbaums“ geht es auch hier um unerschütterliche Neurotiker, gespielt von einem Staraufgebot. Unter ihnen Bill Murray, der den leicht depressiven Aquanauten Steve Zissou gibt.
Darwins Albtraum
Regie: Hubert Sauper, Dokufilm, F/A/B 2004, 107 Min.
Der Victoriasee in Tansania: Hier hat Hubert Sauper einen Film über die Auswirkungen der Zucht des Victoriabarschs gedreht, der sich durch Menschenhand in den letzten 50 Jahren radikal vermehrt hat und das fragile ökologische und ökonomische System durcheinander gebracht hat. Der Film handelt von der Gier der Menschen und den Schattenseiten der Globalisierung - ist aber nicht ganz frei von sensationshungrigen Bildern, die das Klischee von Afrika als dem schwarzen, hoffnungslosen Kontinent wiedergeben.
Willenbrock
Regie: Andreas Dresen, D 2004, 105 Min.
Verfilmung eines Romans von Christoph Hein, bei dem es um einen Autohändler (Axel Prahl) geht, der den Glauben an die Gerechtigkeit verliert. Regisseur Andreas Dresen („Halbe Treppe“, „Nachtgestalten“) filmt diesmal nicht digital und spontan, sondern schwerfällig und auf 35-mm, was den Film leider nicht eben besser macht.