„Neon“ in Frankreich: Unisex zwischen Rätseln
Das deutsche Magazin „Neon“ hat seit Mittwoch einen französischen Ableger. Er muss den Gepflogenheiten des Landes angepasst werden. Zum Start gibt es Insekten.
„Insekten essen“ ist eines der Titelthemen der französischen Neon – seit Mittwoch neu auf dem Markt. Ein kulinarischer Selbstversuch des Muttermagazins aus München in Übersetzung.
Warum sollte man sich nicht das erprobte Rezept vom Nachbarn ausleihen? Das dachte sich auch Prisma Média, französische Filiale von Gruner + Jahr. Zumal das Rezept mit 240.000 monatlich verkauften deutschen Exemplaren erfolgreich ist.
Die Zutaten bleiben dieselben: Es werden junge Erwachsene beider Geschlechter um die 30 zu Tisch gebeten, die gerade noch dabei sind, ihr Erwachsenwerden zu verdauen. Serviert wird eine Mischung aus Gesellschaft, Kultur und Beziehungskiste, hin und wieder durch den Fleischwolf des Selbstversuches gejagt und gerne mit einer Prise Provokation.
Doch Chefredakteur Olivier Carpentier weiß um verschiedene Geschmäcker: „Die Franzosen haben nicht dieselbe Sensibilität und denselben Humor wie die Deutschen. Die deutsche Neon ist eher ernst, anspruchsvoll, mit doppeldeutigem Humor. Wir wollen da energischer sein.“
Vorgekostet wird mit einer Auflage von 200.000 Exemplaren und als Zwei-Monats-Ausgabe. Dass die Neon am Kiosk zwischen Sportmagazinen und Kreuzworträtseln steckt, liegt daran, dass man in Frankreich ein geschlechterübergreifendes Lifestyle-Magazin nicht einzuordnen weiß, sagt Valérie Robert, Mediendozentin an der Sorbonne Nouvelle. Die Marktlücke aber sei vorhanden.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Erpressungs-Diplomatie
Wenn der Golf von Mexiko von der Landkarte verschwindet
80 Jahre nach der Bombardierung
Neonazidemo läuft durch Dresden
Zwei Todesopfer nach Anschlag in München
Schwer verletzte Mutter und Kind gestorben