: Nachdenklich - betr.: "Höchste Zeit für Hamburger Ehe", taz vom 30.10.1996
Ich begrüße die Attacke gegen die Diskriminierung von Homosexuellen sehr. Was mich nur ein klein wenig nachdenklich stimmt (...), ist unsere jahrhundertelange Erfahrung aus der Institution Ehe. Hat mann/frau endlich den Zusammenlebensvertrag unterzeichnet, geht's auch schon los. Die eine will 3mal die Woche, der andere gar 10mal; und auf beide Optionen bestehen zwingende vertragliche Ansprüche. (...)
Technische Lösungen dieses Problems waren in der Vergangenheit unausweichlich. Die Techniken von den sanfteren Überredungskünsten bis hin zum Drohen, Anschreien oder, den meist männlichen Partnern vorbehaltenen gezielten Schlägen bis zur physisch vollständig durchgeführten Kopulation, wobei nur der eine vollständig einwilligte und der/die andere vollständig nicht einwilligte.
(...) Vielleicht sollten wir doch besser auf den altmodischen Propheten Karl Marx hören und den Staat „Ehe“ absterben lassen, indem wir einfach nicht mehr hingehen. (...) Thomas Danskardt
Betr.: „Lächeln oder Nicht-Lächeln auf Tafelbildern“, taz hamburg vom 23.10.96
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