NEUJAHRSEMPFANG: DIE WELT DREHT SICH WEITER : Wulff versucht, Affäre abzuschütteln
BERLIN | Rund einen Monat nach Beginn der Kredit- und Medienaffäre versucht Bundespräsident Christian Wulff, zu inhaltlichen Schwerpunkten zurückzukehren. Beim traditionellen Neujahrsempfang für das diplomatische Korps widmete er sich gestern den Themen Integration und Kampf gegen den Rechtsextremismus. Deutschland werde Fremdenhass und politischen Extremismus nicht dulden, versicherte Wulff.
Unterdessen schwelt die Affäre um seinen Privatkredit und seinen Umgang mit den Medien aber weiter. Anders als vom Bundespräsidenten versprochen lehnte dessen Anwalt Gernot Lehr eine öffentliche Dokumentation der Fragen und Antworten zu den Vorwürfen gegen Wulff ab. Lehr berief sich auf Anfrage des Berliner Tagesspiegels auf die „anwaltschaftliche Verschwiegenheitspflicht“, die einen solchen Schritt nicht zulasse. Das Präsidialamt nahm zu der Frage, warum Wulff seine Anwälte nicht davon befreit, nicht Stellung. Wulff hatte vergangene Woche im Interview von ARD und ZDF angekündigt, er wolle in der Affäre für vollständige Transparenz sorgen. (dpa)