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Archiv-Artikel

NEUES AUS DEM KRIEG DDT

Das Insektizid DDT galt zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges als Wundermittel zur Bekämpfung von Fleckfieber und Malaria, ganze Inseln im Ostpazifik wurden von Flugzeugen aus mit der Chemikalie eingesprüht. Unter den Namen Gerasol und Neocid brachte die Schweizer Firma J.R. Geigy Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT) 1942 auf den Markt. Im selben Jahr bestellte das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft 10.000 Tonnen Gerasol, um gegen die gefürchteten Kartoffelkäfer vorzugehen. Auch das Läusebekämpfungsmittel Lauseto, das die IG Farben an die Wehrmacht lieferte, enthielt DDT. In den USA wurden gegen Kriegsende monatlich 1.350 Tonnen DDT für das Militär hergestellt. 1948 bekam sein Erfinder Paul Hermann Müller den Medizinnobelpreis verliehen. Dann entdeckte man, dass DDT auf Tiere und Menschen eine enorm gesundheitsschädliche Wirkung hat. Seit den 1970er Jahren ist es in den meisten Staaten verboten. DINAH RIESE