NEU IM KINO :
Ganz dem Titel gemäß beginnt Max Linz’ Filmdebüt „Ich will mich nicht künstlich aufregen“ gleich mit einem heftigen Affektausbruch, in dem sich Hauptdarstellerin Sarah Ralfs „Scheiße“-schreiend am Boden herumwirft. Kurz darauf schon sitzt die junge Frau wohl frisiert und geschmackvoll gewandet an einem Schreibtisch mit weitem Grünblick hinter einer Batterie aus farblich sortierten Suhrkamp-Bändchen und anderen Insignien kultureller Distinktion. Dann wird erst mit verteilten Rollen Theoretisches über die Produktionsbedingungen von Kultur verlesen, bevor es an die eigene Produktion ästhetischer Diskurse selbst geht. Denn Asta Andersen will als Kuratorin eine Ausstellung mit dem Titel „Das Kino. Das Kunst“ realisieren. Man könnte den Zug durch die Diskurse für pure Satire halten. Andererseits ist das Meiste auch wohltuend ernst gemeint. Ein bisschen altklug ist Linz dabei schon. Er zeigt halt, was er kann. Amüsant, aber auch anstrengend für Zuschauer, die beim Wortstakkato zwischen so mysteriös-schönen Begriffen wie „normative Kühe“ oder „Rückverzauberung“ vielleicht nicht immer mitkommen. Doch der Versuch lohnt. In 3 Kinos