NACH GREENPEACE-PROTEST IN DER ARTKTIS : Anklage wegen Piraterie
MOSKAU | Zwei Wochen nach dem spektakulären Greenpeace-Protest in der Arktis hat die russische Justiz mehrere Umweltschützer als Piraten angeklagt. Ermittler in der Stadt Murmansk leiteten gegen alle 30 verhafteten Besatzungsmitglieder des Aktionsschiffs „Arctic Sunrise“ offiziell Verfahren wegen bandenmäßiger Piraterie ein, wie Greenpeace am Donnerstag mitteilte. Den Aktivisten drohen bis zu 15 Jahre Haft. Greenpeace wies die Vorwürfe als „unzutreffend, unbegründet und illegal“ zurück und kündigte zudem an, bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg zu ziehen.
Bei der Aktion, die der russische Inlandsgeheimdienst FSB am 19. September gewaltsam beendet hatte, habe es sich um einen friedlichen Protest in der Petschorasee gehandelt, hieß es. Die Männer und Frauen hatten versucht, auf die Ölplattform „Priraslomnaja“ des Staatsunternehmens Gazprom zu gelangen. Nach eigenen Angaben wollten sie dort ein Transparent befestigen. Die Umweltschützer werfen Gazprom vor, mit Bohrungen das Ökosystem der äußerst sensiblen Arktis zu gefährden. (dpa)