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Mudschaheddin gegen gemeinsame Kommission mit Kabuler Militärs

Peshawar (afp/taz) - Die afghanischen Mudschaheddin haben am Sonntag den Vorschlag von Präsident Mohammed Nadschibullah zurückgewiesen, eine gemeinsame Kommission aus Regierungssoldaten und den islamischen Volksmudschaheddin zu bilden, die in Afghanistan den Frieden sicherstellen und eine landesweite Wahl beaufsichtigen solle. „Hätten die Allierten (des Zweiten Weltkriegs) auch nur einen Augenblick lang zugestimmt, die Nazis an Wahlen teilnehmen zu lassen?“ fragte der Sprecher der Exilregierung des Widerstands, Nadschibullah Lafraie, im pakistanischen Peshawar. „Wir lehnen im voraus jedes Arrangement ab, das eine Teilnahme der Demokratischen Volkspartei Afghanistans (DVPA) vorsieht, unabhängig davon, daß sich die DVPA nun Watan-Partei nennt und davon, ob Nadschibullah auf alle oder einige seiner Vollmachten verzichtet“, betonte der Sprecher.

Nadschibullah hatte sich auf einer Pressekonferenz bereiterklärt, zugunsten der gemeinsamen Kommission auf gewisse Regierungskompetenzen zu verzichten. Die Kommission sollte nicht nur den geregelten Ablauf der Wahlen beaufsichtigen, sondern auch die Rückkehr afghanischer Flüchtlinge organisieren und einen Waffenstillstand sichern, sagte Nadschibullah. Er äußerte sich zufieden über die Einigung der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten, Wahlen in Afghanistan zu fördern.

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