piwik no script img

Mossad verhaftet abtrünnigen Atomingenieur auf hoher See

New York (ap) - Der israelische Geheimdienst Mossad soll einem Bericht des US–Magazins Newsweek zufolge jenen ehemaligen Techniker gefaßt haben, der einer britischen Zeitung Einzelheiten über Israels Atomwaffenprogramm verraten hat. Der 31jährige Mordechai Vanunu war in der israelischen Atomfabrik Dimona beschäftigt und im November letzten Jahres entlassen worden. Er hatte kürzlich der Sunday Times detaillierte Angaben über israelische Atomwaffen zugespielt. Seine Angaben waren von Experten in London als „einleuchtend“ bezeichnet worden. Newsweek zufolge wurde Vanunu von einer Frau im Mossad–Auftrag auf eine Europareise gelockt. In einem Mittelmeerhafen sei er dann dazu gebracht worden, an Bord einer vom Geheimdienst gecharterten Jacht zu gehen, auf der er später in internationalen Gewässern von Geheimagenten festgenommen worden sei. In Israel soll er wegen Spionage und Hochverrat unter Anklage gestellt werden. Newsweek meldete auch, einige Informanten hätten behauptet, Israel habe die Affaire absichtlich angezettelt, um feindliche arabische Staaten abzuschrecken.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen