: Menschrechtsausstellung in Sri Lanka von Unbekannten verwüstet
Colombo (afp) — Maskierte und bewaffnete Männer haben gestern in dem srilankischen Ort Matara eine Ausstellung zu Menschenrechtsverletzungen verwüstet. Nach Angaben der Veranstalter überwältigten die Männer vor Tagesanbruch zwei Wächter und zerstörten die Ausstellung mit Fotografien, Gemälden und Gedichten. Mangala Samaraweera, ein Abgeordneter der oppositionellen Freiheitspartei Sri Lankas (SLFP), der im Süden des Inselstaats eine Menschenrechtskampagne leitet, sagte zu dem Anschlag: „Dieser Zwischenfall ist typisch für die Einschüchterungsversuche, die einfachen Leuten so viel Angst einjagen, daß sie sich nicht mehr trauen, offen zu reden.“ Wer für den Anschlag verantwortlich ist, war zunächst unkar. Der Vorwurf von Menschenrechtsverletzungen hat für die Regierung in Colombo wirtschaftliche Bedeutung, weil die Gruppe der Geberländer weitere Wirtschaftshilfe für Sri Lanka im vergangenen Jahr von der Einhaltung der Menschenrechte abhängig gemacht hat. Für Februar ist ein weiteres Treffen der Geberländer in Paris geplant. Die Regierung in Colombo bewirbt sich um Unterstützung von 900 Millionen Dollar (etwa 1,4 Millarden Mark).
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