Maxima, Diesellokomotive : Stark, schön, rußend
Maxima ist die schönste und stärkste. Die Diesellokomotive der Firma Voith Turbo aus Kiel mit der Typenbezeichnung 40 CC kann 33 Kohlewaggons hinter sich her schleppen – einen Zug von mehr als 400 Metern Länge. Mit ihren 5.000 PS ist sie die stärkste einmotorige Diesellok Europas. Und weil sie auch noch gut aussieht, hat sie den renommierten Red-Dot-Designpreis bekommen. Zurzeit dreht sie auf einer Teststrecke im tschechischen Velim ihre letzten Runden, um im kommenden Frühjahr in Deutschland für den Schienenverkehr zugelassen zu werden.
„Die Außenform bildet hier in den entscheidenden Elementen bereits die mechanische Grundstruktur aus“, lobten die Red-Dot-Juroren. Die kraftvollen Linien und abgewinkelten Flächen der Maxima machten ihre hohe Leistungsstärke und robuste Bauweise mit sehr guten Crashwerten augenfällig. Die trapezförmige Linienführung des Kieler Büros MA Design erzeuge ein „dynamisches Bild“. Zugleich erlaube sie es, die Lok aus flachen Platten zusammenzuschweißen und damit billig herzustellen.
Trotz der attestierten Schönheit soll Maxima vor allem Güterzüge ziehen. Der Markt für starke Lokomotiven sei groß, glaubt Manfred Lerch, Geschäftsführer bei Voith Turbo. Der Güterverkehr in Europa wachse rasant. Der Bahnstreik demonstriert eindrucksvoll die Bedeutung der Schiene. 15 Lokomotiven des neuen Typs seien bereits bestellt worden. Bis Ende 2011 rechnet Lerch mit 100 Bestellungen.
Maxima wird dieselhydraulisch angetrieben. Ihr Dieselmotor baut Druck in einem Hydraulik-Kreislauf auf, der die Kraft stufenlos auf den Antrieb übertragen kann. Das ermöglicht es, die 130 Tonnen schwere Dame langsam anzufahren. Wesentlich für die Attraktivität von Maxima ist, dass sie ohne Oberleitungen auskommt. Es gibt zwar stärkere Elektro-Lokomotiven auf der Welt, wie die Kiruna-Lok, die in Schweden Erz-Züge schleppt. Maxima hat weniger als halb so viele PS, doch als freches Mädchen kommt sie eben überall hin. KNÖ