■ Berliner Telegramm: Mann wegen Schusses auf Ausländer vor Gericht
Ein 47jähriger Mann, der am Bahnhof Zoo nach ausländerfeindlichen Beschimpfungen auf einen Araber geschossen haben soll, muß sich seit gestern wegen versuchten Totschlags vor dem Landgericht verantworten. Dem Angeklagten fehlt nach eigener Darstellung die Erinnerung. Er wisse nur noch, daß er sich am 26. November vorigen Jahres mit seiner Waffe in der Gegend aufgehalten habe. Der angegriffene Koch aus Libanon schilderte, daß er als „Kanake“ beschimpft worden sei, der nichts in Deutschland zu suchen habe. Der Angeklagte habe die Waffe auf ihn gerichtet und gesagt, er sei auf der Jagd nach Ausländern. Er sei geflohen und mit zwei Wachschutzmännern zurückgekehrt. In dieser Situation habe der Beschuldigte auf ihn geschossen. Der Prozeß wird morgen fortgesetzt. dpa
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