MISSBRAUCH AN JESUITENSCHULEN : Opfer fordern höhere Entschädigung
BERLIN | Frühere Missbrauchsopfer an Jesuitenschulen wollen keine „symbolische“, sondern eine „angemessene“ Entschädigung von 82.373 Euro pro Fall. Das haben sie Vertretern des Ordens am Samstag in Berlin deutlich gemacht. Der Opfer-Sprecher Matthias Katsch sagte nach dem Treffen, das Angebot der Jesuiten über eine „Summe im vierstelligen Bereich“ sei abgelehnt worden. Die Opfer wollen sich mit ihren Forderungen jetzt an die Bischofskonferenz wenden, die heute in Fulda beginnt.
Die geforderte Summe sei der Durchschnitt, der in den letzten Jahren bei Gerichten in Deutschland und Österreich an Schmerzensgeld „für Schäden an der Seele“ durchgesetzt worden sei, erklärte Katsch. Das Gespräch war auf Einladung des sogenannten eckigen Tisches der Betroffenen zustande gekommen. Es habe zwar ein kalter Wind geweht, es sei aber fair und vernünftig zugegangen. Die Ordensvertreter hätten verdeutlicht, dass sie zahlen wollten, aber nicht könnten, so Katsch. „Dann müssen wir mit denen reden, die die Hosen anhaben.“ Der Konflikt soll deshalb die Herbst-Bischofskonferenz erreichen. (dpa)