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Archiv-Artikel

MAUERN AUF DER BERLINER MAUER: EINE AUSSTELLUNG ZEIGT GRENZEN, DIE MENSCHEN TRENNEN 3.141 Kilometer Zaun vor Mexiko

Von ROLA

Als vor drei Wochen Barack Obama am Brandenburger Tor davon sprach, dass Mauern, die Menschen trennen, eingerissen gehörten, vergaß er zu erwähnen, dass die USA derzeit zu den größten Mauerbau-Nationen zählen: 3.141 km Mauer und Zaun entlang der mexikanischen Grenze, 700 km Betonmauer quer durch Bagdad. 1989 setzte der Fall der Berliner Mauer ein Zeichen der Versöhnung, aber trug nicht zum Ende der politischen und räumlichen Trennlinien weltweit bei. Im Gegenteil. Die Fotoausstellung „Wallonwall“ des Fotografen Kai Wiedenhöfer zeigt nun 36 bestehende Mauern auf großformatigen Fototapeten und auf 364 Meter Länge an der Rückseite der East Side Gallery: darunter in Nordirland, Israel, Zypern, Marokko/Spanien. Es sind beeindruckende Bilder von Grenzlinien in unendlich frei scheinenden Landschaften und quälend störende Barrieren mitten durch das Lebensgebiet von Menschen, wie die abgebildete Aufnahme von der „Lanzenmauer“ (2012) an der amerikanisch-mexikanischen Grenze. Die Berliner Mauer ist eine gute Oberfläche zur Erinnerung an jene Orte, an denen die Mauern nicht abgerissen sind. Bis September, East Side Gallery. ROLA Foto: Kai Wiedenhöfer