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Archiv-Artikel

MANCHMAL MUSS ES BREMERHAVEN SEIN Schnell ins Konzert!

Andreas Schnell

Jazz-Fans hatten ja erst kürzlich im Rahmen der „jazzahead!“ das Vergnügen einer umfassenden Betreuung, aber es schadet ja auch nicht, wenn der Spaß noch ein bisschen weitergeht. Im Rahmen des JazzPort-Festivals in Bremerhaven spielt am heutigen Samstag eine Ikone in der Stadthalle Bremerhaven: Nachdem er mit Horace Silver erste Alben veröffentlicht hatte, war Billy Cobham vor allem durch seine Mitarbeit an Miles Davis’ „Bitches Brew“ und als Schlagzeuger von John McLaughlins Mahavishnu Orchestra maßgeblich an der Entwicklung des Jazz-Rock beteiligt, blieb aber auch später einer der wichtigen Jazz-Schlagzeuger. Mit Band heute Abend ab 20 Uhr in Bremerhaven zu erleben.

Am Dienstag ist Gisbert zu Knyphausen mit der Kid Kopphausen Band ab 19.30 Uhr im Lagerhaus zu sehen. Zur Band gehörte bis zu einem Tod 2012 der Hamburger Nils Koppruch (Fink), dessen Gedenken Knyphausen am Leben hält.

Am Mittwoch (20 Uhr, Tower) kommt noch so einer mit viel Vergangenheit: Geoff Farina war einst Gitarrist und Sänger der semilegendären Band Karate, trat nach deren Zerfall mit Projekten wie den Secret Stars und den Glorytellers in Erscheinung und ist jetzt mit der Band Exit Verse unterwegs, mit der er eine kaum für möglich gehaltene Rock-Lust, zeigt, wo er zuletzt oft eher in Richtung noch älterer Musik (Country etc.) forschte.

An neuen Wegen interessiert sind Trümmer aus Hamburg. Wobei sie sich dann doch innerhalb der Pop-Parameter bewegen, was die Sache nicht leichter macht. Immerhin: „Zweifelsohne profitieren Trümmer davon, dass sich im deutschsprachigen Indiepop eine riesengroße Leerstelle ausgebreitet hat, unterhalb von Institutionen wie Tocotronic oder Mutter klafft eine Lücke“, schrieb Jens Uthoff letztes Jahr in der taz. In besagter Leerstelle sind Trümmer nun unterwegs – und am Freitag erstmals in Bremen (Tower, 20 Uhr).