: Luft- und Rüstungsschau ILA mit Rekordbesuch
■ „Marginalien“ besetzten Modell des Eurofighters 2000 als Protest gegen Rüstung
Berlin (ADN/dpa) – Mit über 200.000 Besuchern hat die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin-Schönefeld einen neuen Rekord gemeldet. 40 Prozent mehr Menschen als im letzten Jahr wollten Militär- und Zivilflugzeuge von nahem sehen. Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) war denn auch obenauf: BDLI-Geschäftsführer Hans Eberhard Birke bezeichnete die „vereinzelten Proteste“, die es gegeben habe, als „Marginalien“.
Rüstungsgegner hatten am Samstag das Holzmodell des Eurofighters 2000 besetzt. Um „gegen die Zurschaustellung von Rüstungsgütern und deren Verherrlichung“ zu protestieren. Sie verzierten den teuren Jagdflieger mit roter Farbe und dem Transparent „Der Himmel den Vögeln“.
Die Rüstungsgegner von der Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär sowie vom Allgemeinen Studentenausschuß der TU Berlin wiesen die Besucher darauf hin, daß es sich bei der ILA um „eine der größten Rüstungsmessen Europas“ handele. Allein 15 nichtöffentliche militärische Kongresse und Tagungen fänden im Rahmen der Ausstellung statt. Kriegsgerät werde an zentraler Stelle plaziert. Die Rüstungsindustrie sei der Hauptsponsor der ILA, hieß es.
Das Land Brandenburg zahlte nach Angaben des Verkehrsministeriums 9,5 Millionen Mark an Zuschüssen für die Luftschau, Berlin und der Bund je eine Million.
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