: „Liebe taz...“ –betr.: Space Park noch nicht ganz durch, taz-Bremen vom 5./6.9.98
Die Pressesprecherin der Köllmann-Gruppe, Frau Sommerey, wundert sich in der taz, „wie der Eindruck in Bremen entstehen konnte, die Amerikaner wollten voll ins Betriebsrisiko für das Einkaufszentrum (im Space Park) gehen.“ Das heißt, für die Köllmann-Gruppe war von Anfang an klar, daß Space Park samt Shopping Mall nur als halbstaatlicher Betrieb denkbar ist. Das kaufmännische Risiko tragen die Steuerzahler und die Belegschaft.
Dafür werden Existenzen im bestehenden Einzelhandel vernichtet, für die allerdings der einzelne Kaufmann oder die einzelne Kauffrau allein die Verantwortung tragen. Ein gesunder Einzelhandel hat niemals Subventionen und Tricks zum Überleben gebraucht. Oft haben wir uns gefragt, warum wir und unsere Arbeitnehmer so entsetzlich geschröpft werden. Die Antwort wissen wir jetzt: Damit neben der Finanzierung von Kindergärten und Schulen unsere Konkurrenz kein unternehmerisches Risiko tragen muß. Bremen verabschiedet sich von der Marktwirtschaft und übt die Diktatur der Wirtschaft, was immer das auch sein mag.
Antonia Hanne
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