: „Liebe taz...“ Space-Park und diverse Behauptungen
Betr.: „Bremer Hilfe für Köllmann?“, taz vom 2.5.2002.
„Bremer Hilfe für Köllmann?“ fragt die taz und untertitelt: „Space-Park-Pressesprecher soll rausfliegen, weil er zu viel gesagt hat.“
Zwei Absätze später weiß Klaus Wolschner: „Wolfgang Kiesel, der Pressesprecher des Space Parks, ist seit dieser Erklärung aus dem Verkehr gezogen – offenbar versuchen die Space Park-Betreiber, ihn fristlos loszuwerden. Aktueller Vorwurf: Er habe den Journalisten erzählt, dass Köllmann die Summe von 45 Millionen Euro fehle.“ In diesen wenigen Zeilen werden vier Tatsachenbehauptungen in die Öffentlichkeit getragen, die ohne jeden Beleg, ohne Beweis, ohne Quelle oder Verantwortlichkeit bleiben. Das ist schlechtester Journalismus. Und zwar einer von der Sorte, wie er so oft vor allem in der taz kritisiert wird.
Geht man den vier Behauptungen auf den Grund, bleibt von den Zeilen Klaus Wolschners nicht mehr als „heiße Luft“:
1. „Der Space Park-Pressesprecher soll rausfliegen“: Wer will dies? Wer hat das verlangt? Wer behaupt dies? Im Übrigen habe ich den Space Park Bremen als Freiberufler beraten und kann deshalb gar nicht „rausfliegen“. Alle diese Behauptungen bleiben ohne Quelle und ohne Beweis. 2. Was war zu viel gesagt? Wer hat dazu die Kriterien aufgestellt? Wer behauptet dies? Auch hier nicht der Hauch eines Belegs. 3. Ich sei seit der Erklärung (die kam übrigens nicht am Montag, sondern bereits drei Tage vorher) „aus dem Verkehr gezogen“: Seit längerer Zeit war klar und bekannt, dass ich im April den Space Park verlasse, um mich wieder den übrigen Auftraggebern meines Vegesacker Büros zuwenden zu können. 4. „Offenbar versuchen die Space Park-Betreiber, ihn fristlos loszuwerden“: Was ist „offenbar“? Muss das nicht belegt sein? 5. „Aktueller Vorwurf“: Wer hat den erhoben? Etwa Klaus Wolschner? Oder die taz? Mit welchem Inhalt oder Wissen?
Kein Journalist ist gezwungen, der Presseinformation eines Unternehmens zu glauben. Doch die Tatsache, dass ich in einem auch an die taz verbreiteten Pressetext das Ende meiner Tätigkeit für den Space Park Bremen angekündigt und erläutert hatte, blieb den taz-LeserInnen verborgen. Wolfgang Kiesel
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen