: „Liebe taz...“ Kranker Mister Doohan „Scotty“ –betr.: „Beat me up, Scotty“, taz-Bremen vom 11.1.99
Als Mitverantwortliche der Star Trek Convention „Galileo 7-II“ im Maritim Hotel in Bremen am vergangenen Wochenende sind wir verwundert über die Art, wie ihr Autor Tommy Blank an die Berichterstattung über unsere Convention heranging. Empört sind wir über die beleidigenden Äußerungen über unsere Stargäste. Natürlich gibt es bei Veranstaltungen dieser Art immer kleinere organisatorische Probleme, die den einen oder anderen Fan auch einmal verärgern können. Die große Mehrheit der Fans war jedoch von der Convention begeistert, wie nicht nur der sehr erfolgreiche Vorverkauf für unsere nächste Star Trek Convention im Oktober beweist, sondern auch die ansonsten durchweg positive Medienresonanz.
Die persönliche Meinung Ihres Redakteurs können wir akzeptieren und über die inhaltlichen Fehler können wir hinwegsehen, wenn er sachliche oder konstruktive Kritik zu Papier gebracht hätte. „Der beliebte Trunkenbold“, „trotz Gelalle“ und „eine schmierige Klamotte“ sind aber ausschließlich persönlich beleidigende Äußerungen, die mit Mr. James Doohan (“Scotty“) einen völlig Unschuldigen treffen. Trotz seines hohen Alters von fast 80 Jahren und seines schlechten Gesundheitszustandes, hat er die weite Reise aus den USA auf sich genommen, um sich noch einmal mit seinen deutschen Fans zu treffen. Diese Fans haben nicht den Fehler gemacht, seine Gebrechlichkeit mit Trunkenheit zu verwechseln, und honorierten seinen Auftritt mit stehenden Ovationen, die noch lange anhielten, nachdem er die Bühne schon lange verlassen hatte.
Mr. Doohans Gesundheitszustand läßt es überhaupt nicht zu, daß er Alkohol zu sich nimmt. Hätte Herr Blank bei Mr. Doohans Auftritt besser zugehört, wäre ihm auch nicht entgangen, daß seine Gehbehinderung von einer alten Kriegsverletzung stammt. Das letzte, war Mr. Doohan vor seiner Abreise zu sehen bekam, war ausgerechnet Ihre beleidigende Darstellung seiner Person, was ihn tief getroffen hat. Wir wünschten, er hätte mit besseren Erinnerungen an Bremen aus Deutschland nach Hause fahren können...
Tschiponnique Skupin und Torsten Koch
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