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Libyscher Volkskongreß entscheidet über Auslieferungen

Tripolis (afp) — Der libysche Allgemeine Volkskongreß tritt am Samstag zusammen, um über die mögliche Auslieferung zweier Libyer zu entscheiden, die nach britischen und amerikanischen Erkenntnissen für den Anschlag auf ein US-Linienflugzeug über dem schottischen Lockerbie im Jahr 1988 verantwortlich sein sollen. Wegen der Weigerung Libyens, die beiden Männer auszuliefern, hat der UN-Sicherheitsrat seit dem 15. April ein Luft- und Militärembargo sowie diplomatische Sanktionen gegen das nordafrikanische Land verhängt. In den vergangenen Tagen waren in den amtlichen libyschen Medien kritische Kommentare zur „arabistischen“ und antiamerikanischen Politik Gaddafis erschienen, die auf eine mögliche Wende in der libyschen Politik hinzudeuten scheinen. Nach Einschätzung diplomatischer Beobachter und libyscher Exilpolitiker wurden diese Kommentare möglicherweise von Gaddafi selbst gesteuert, um eine Annäherung des Landes an den Westen zu vorzubereiten.

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