Leserbriefe :
„Wichtig ist das Ende der Gewalt“
■ Betr.: Leserbrief „Trauerunfähige Linke“, taz 7. März 2011
Es ist ein schwaches Bild, dass Martin Rooney sich in seinem Leserbrief so unsachlich, diffamierend und auch falsch geäußert hat. Fehlten ihm die Argumente gegen einen Boykott israelischer Waren oder weshalb wurde er so persönlich? Wie dem auch sei, mich sieht er fälschlicherweise als einen Unterstützer des Boykotts an, weil ich im Bremer Friedensforum mitarbeite. Obst und Gemüse aus Israel habe ich allerdings ohnehin nur selten gegessen und werde es auch weiterhin im Regal liegen lassen, aber nicht aus friedenspolitischen Gründen, sondern weil dessen Transport wie auch der von Früchten aus anderen Überseestaaten meistens unökologisch ist. Was die Lösung des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern angeht, gibt es kein Patentrezept. Ein wichtiger und vielleicht der wichtigste Baustein dazu ist aber das Ende der Gewalt auf beiden Seiten. Leider schürt Deutschland diesen Konflikt durch Rüstungsexporte in das Krisengebiet Naher Osten. Diese gehören dem Frieden zuliebe sofort eingestellt. Gott sei mit Ihnen. Joachim „Bommel“ Fischer
Hochstapler Rooney
■ Betr.: Leserbrief „Trauerunfähige Linke“, taz 7. März 2011
Wer ist Martin Rooney, der Ekkehard Lentz als „Geschichtsfälscher“ diffamiert, ohne dafür auch nur einen einzigen Beleg zu nennen? In einem Interview mit Spiegel online am 25.06.2006 brüstete sich Rooney seiner besonderen verwandtschaftlichen Beziehung zu dem englischen Nationalstürmer Wayne Rooney. Kurze Zeit später meldete Spiegel online, dass es sich inzwischen herausgestellt habe, dass der in Bremen lebende Engländer Martin Rooney nicht mit dem englischen Fußball-Nationalspieler Wayne Rooney verwandt ist.
Erik Sommer
Vergleich mit den Nazis ist schief
■ Betr.: Kommentar „Unerträgliche Symbole“, taz 10. März 2011
(...) Eine solch menschenverachtende Politik MUSS in die Schranken gewiesen werden. Dafür ist der Boykott von Waren ein legitimes und taugliches Instrument. Es wird schon von vielen Gruppen in unseren Nachbarländern praktiziert, und es führte gegen das südafrikanische Apartheidregime zum Erfolg.
Der Vergleich mit dem Boykott der jüdischen Geschäfte durch die Nazis ist schief: Damals handelte es sich um die Terrorisierung der jüdischen Minderheit in Deutschland, hier aber um Boykottmaßnahmen gegen eine rassistisch agierende Regierung! Tabuisierungen und Handlungsverbote gegenüber der israelischen Politik werden spätestens dann gefährlich, wenn in ihrem Schatten eine menschenverachtende Politik verteidigt wird. Es ist deshalb wichtig und gut, wenn gerade die Deutschen öffentlich sagen: Wir protestieren gegen die verwerfliche Politik der israelischen Regierung!
Eberhard Pfleiderer (Bremerhaven)
Nicht klammheimlich
■ Betr.: „Neumann zensiert sich“, taz Bremen 3. März 2011
Das Wort „klammheimlich“, das Sie mir in den Mund legen, hat seit den 70ern(!) einen Beigeschmack. Deswegen stelle ich richtig: Der Staatsminister Bernd Neumann hat sich nicht klammheimlich aus der Schirmherrschaft für das Projekt zwiesprache lyrik zurückgezogen, sondern nach ausführlichen Telefongesprächen. Ich zitiere aus der Begründung: „Getragen wird die Entscheidung von der Überlegung, keinen weiteren Anlass zu bieten, dass Ihnen und dem Projekt durch ungerechtfertigte Kritik Schaden zugefügt wird.“ Stiftungen und Förderer, bei denen diese Schirmherrschaft möglicherweise Türen geöffnet hat, sind informiert. Nichts spricht dagegen, dass die taz berichtet. Klammheimliche Häme ist allerdings nicht am Platz.
Heide Marie Voigt