LeserInnenbriefe:
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Unangebrachte Polemik
betr.: „Nie wieder Rock ’ n’ Roll“, taz vom 15. 5. 17
Ich habe mit Kirche im Allgemeinen und dem Kirchentag im Besonderen auch nicht viel zu tun. Ich würde mich aber auch nicht auf das hohe Ross schwingen und Hunderttausende, darunter viele junge Menschen, diffamieren, die sich treffen, um für Frieden und Solidarität zusammenzustehen. Im Gegenteil sollte man dankbar sein für jeden, der noch über den Rand seines Smartphones hinausblickt.
In seiner Polemik verdreht Herr Hannemann auch noch Grundsätzliches: Nicht der tolle Herr Obama sollte sich schämen, an einer solch uncoolen Veranstaltung teilzunehmen, sondern die Verantwortlichen des Kirchentags sollten mal überdenken, was das für ein Zeichen setzt, einen ehemaligen Präsidenten einzuladen, der das massenhafte und völkerrechtswidrige Töten durch Drohnenangriffe etabliert hat. EDMUND PURRIO, Mönchengladbach
Schwerwiegende Missstände
betr.: „Streik der palästinensischen Häftlinge: Hungern für ein Selfie“, taz vom 18. 4. 17
Die Liste der Forderungen der palästinensischen Gefangenen ist umfangreich, sie umfasst 27 Punkte und Unterpunkte und sie weist, obwohl in einer bürokratischen, knappen Sprache ausgedrückt, auf schwerwiegende Missstände hin. Unter anderem finden sich Forderungen wie: „Sicherstellen einer menschlichen Behandlung von Gefangenen während des Transportierens“, „Beendigung der Politik der medizinischen Vernachlässigung von Gefangenen“, „Beendigung der Politik der Isolationshaft“, „Beendigung der Politik der Administrationshaft“, „Schließung des sogenannten Gefängnishospitals in Ramle, da es für notwendige Behandlungen ungeeignet ist“.
Nur, weil auch eine der Forderungen die Möglichkeit, sich mit der Familie zu fotografieren, betrifft oder die Installation einer Klimaanlage (speziell in Megiddo und Gilboa) gefordert wird, vermittelt der Forderungskatalog keineswegs den Eindruck, dass es „um die Bedingungen gar nicht so schlecht gestellt ist“, wie Frau Knaul schreibt. MANUELA KUNKEL, Stuttgart
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