: Langeweile im Toten Rathaus Hartenhauer wird Hausmeister
Nach einem müden Wahlkampf herrschte gestern auch nach Bekanntgabe der INFAS-Umfrage um 18.00 Uhr kaum Aufregung im Berliner Stadtzentrum. Im Roten Rathaus langweilten sich die JournalistInnen - die „Promis“ trudelten erst gegen 20.30 Uhr nach und nach ein. Der sichtlich erleichterte Christian Hartenhauer (PDS), der Berlin in den letzten Monaten als Oberbürgermeister regiert hatte, war dagegen schon vor 18.00 Uhr durch die Räume gelaufen: „Ich erfülle hier jetzt ja praktisch Hausmeisterfunktionen!“ erklärte er lachend. Auch im Palast der Republik war von der Spannung, die bei der ersten DDR-Wahl am 18. März dort geherrscht hatte, nichts mehr zu spüren. Für gewöhnliche stimmberechtigte Bürger war der Zutritt ins Stadtparlament verboten. Eingelassen wurden nur Gäste mit besonderen Eintrittskarten, sehr zum Ärger eines etwa 50jährigen Berliners, der von den Bodyguards abgewiesen wurde und sich wutschnaubend mit einem „Das ist ja schon wieder alles ganz wie früher!“ verabschiedete.
ccm
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