LESERINNENBRIEFE :
Kraft von Argumenten
■ betr.: „Rotoren zu Flugschneisen“, taz.nord vom 6. 2. 12
In oben bezeichnetem Artikel wird Alexandra Reith zur Entscheidung für den Bau von Windkraftanlagen auf Oldenburger Stadtgebiet wie folgt zitiert: „Die Entscheidung wurde eher aus dem Bauch heraus getroffen.“ Hierzu stelle ich fest: Meine Partei traf und trifft Entscheidungen weder auf kommunaler noch auf Bundesebene „aus dem Bauch heraus“. Wir glauben an die Kraft von Argumenten, von Diskussionen, die wir kritisch (und manchmal auch überkritisch) führen. Wir halten in der Politik einen rationalen Diskurs für wünschens- und erstrebenswert. Unseren Entscheidungen ging und geht daher ein langer Abwägungsprozess voraus. Dies war auch in der Stadtratsfraktion von 2006 bis 2011 der Fall, der Alexandra Reith ebenfalls angehörte. GEORG GÖTZ, Vorstandsmitglied Bündnis 90/Die Grünen, Stadtverband Oldenburg
Aggressives Elchverhalten
■ betr.: „Mein Freund Vattenfall“, taz.nord vom 10. 2. 12
Der Energie-Oligopolist Vattenfall tut sich mit seinem aggressiven Elchverhalten keinen Gefallen. Erstens verschlechtert es das deutsch-schwedische Verhältnis, wenn ein Staatskonzern aus Stockholm eine Stadt wie Hamburg verklagt. Und zweitens lässt sich die Forderung auch in ihr Gegenteil verkehren: Da der Stromversorger durch den atomaren Restmüll, den er seiner Umwelt hinterlässt, ebenfalls Werte zerstört. Und zwar ökologische, die nicht nur wegen des Fehlens eines echten Endlagers bei einer genauen Aufrechnung bei weitem über dem liegen dürften, als was die Abschaltung der norddeutschen Atomkraftwerke den Konzern am Ende kostet.
Weswegen mehr schwedische Gelassenheit angesagt wäre, zumal man bei einem weiteren Kräftemessen riskiert, dass sich die deutsche Seite für das lukrative Geschäft der Energiewende lieber andere Partner sucht! RASMUS PH. HELT, Hamburg