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Archiv-Artikel

LESERINNENBRIEFE

Schutzfunktion wahrnehmen

■ betr.: „So gefährlich wie Fukushima“, taz.nord vom 14. 3. 12

Wozu haben wir in Deutschland eine Strahlenschutzverordnung? §47 legt fest: „Für den Betrieb, die Stilllegung, den sicheren Einschluss und den Abbau von Anlagen oder Einrichtungen legt die zuständige Behörde die zulässigen Ableitungen radioaktiver Stoffe mit Luft und Wasser durch Begrenzung der Aktivitätskonzentrationen oder Aktivitätsmengen fest. Der Nachweis der Einhaltung der Grenzwerte des Absatzes 1 gilt als erbracht, wenn diese Begrenzungen nicht überschritten werden.“ Die Aussage der Atomaufsicht, dass es keine Strahlen-Grenzwerte gäbe, wirkt in diesem Zusammenhang grotesk, denn sie müsste doch selbst im Rahmen ihrer Schutzfunktion dafür zuständig sein? Und auch für die Behälter zur Lagerung von radioaktiven Abfällen gibt es logischerweise klare Anforderungen, für dessen Einhaltung wiederum die zuständige Behörde Gewähr tragen muss. Wie kann es also sein, dass trotz der zahlreichen Pflichten von Betreiberseite und zuständiger Behörde nicht nachvollzogen werden kann, in welchem Zustand ein Fass mit radioaktivem Material vor Entleeren war? Und warum wird es umgefüllt, wenn die (Zwischen-) Lagerfähigkeit der Behälter mit einem vorgeschriebenen Doppeldeckel-Dichtsystem auf 40 Jahre ausgerichtet sein soll? Mag sein, dass ich die Verordnung falsch deute, mag sein, dass nicht nur Vattenfall, sondern auch die zuständige Aufsichtsbehörde in Erklärungsnot sind. Bitte bleiben Sie dran! CHRISTINE STECKER, Hamburg

Auf Talfahrt

■ betr.: „Grüne haben Qual der Wahl“, taz.nord vom 12. 3. 12

Der wichtigste Aspekt bei der Koalitionsfrage liegt für die Bündnis-Grünen weniger in den kurzfristigen als vielmehr nachhaltigen Folgen und jenem, was am Ende am Partei-Image haften bleibt. Schließlich hat man bei genauerem Hinsehen auch im desaströs gescheiterten schwarz-grünen Hamburger Senat einiges erreicht. Nur hierbei den Fehler gemacht, sich in der Außenkommunikation zu sehr auf einige Leuchtturmprojekte zu fokussieren und als Konzession den antiliberalen Kurs der CDU bis zur Selbstverleugnung mitzutragen. Weswegen in jedem Fall Vorsicht angebracht erscheint, zumal nicht wenig dafür spricht, dass man nicht nur bei den Umfrageergebnissen in Schleswig-Holstein seinen Zenit überschritten hat und sich bereits auf leichter Talfahrt befindet! RASMUS PH. HELT, Hamburg