LESERINNENBRIEFE :
Das Volk hat verstanden
■ betr.: „Eine Welt ohne Grüne“ von Peter Unfried, taz vom 7. 12. 13
Auf die Frage, „was 2014 nicht wichtig sein wird, haben alle eine klare Antwort: die Grünen.“ Exakt!
Wer meint, in den Reihen der Elite-Grünen, aus Sorge um die Zukunft unserer demokratischen Gesellschaftsordnung wie Gerechtigkeit, Glaubwürdigkeit, Überzeugung sich noch wählen lassen zu können, findet eine Antwort darauf im Versagen dieser Partei in den zurückliegenden drei Jahren. Explizit in summa für Baden-Württemberg. Die Grünen imitierten eine vermeintliche Revolution mit Blick auf die gesamte Bundesrepublik und als Urquelle der Veränderung im Ländle. Als Stern der Weisen philosophierte MP Kretschmann in den Wahlkämpfen: Bei Wahlen geht es nicht um die Wahrheit, sondern um die Mehrheit. Diese Propaganda ist da gelandet, wo alle Irreführung und Verlogenheit immer enden, in der Abwendung von diesen Personen mit den leeren Vokabeln und Sprechblasen. Es sind lokale Ereignisse, die Auswirkungen zeigen: Wo Milliarden unsinnig vertunnelt werden, wo Immobilien- und Finanzhaie mit allerhand Lobbygruppen ihren Jahrhundertgewinn eintreiben können, ohne Gewähr auf einen Leistungszuwachs und Betriebsablauf des Bahnprojekts mit vielen Ausnahmeregelungen, aber mit einem Gefährdungspotenzial höchsten Ausmaßes für Umwelt und Natur, alles nichts zum Wohl der Allgemeinheit, da hat die Existenz der Grünen ihre Berechtigung verloren. Ohne Wahrheit im Regieren ist nichts zu verbessern. Das Volk hat es verstanden. JOSEF DIRKSMANN, Lorch
Andere Rezepte müssen her
■ betr.: „Im Stich gelassen“, taz vom 10. 12. 13
Welch ein Lösungsmodell soll das sein, Flüchtlinge aus Krisen- und Kriegsländern nach Europa einzuladen? 50.000 Syrer holen ihre Verwandten nach Deutschland, und was machen die dann hier? Und was ist mit dem Rest der Syrer, die nicht ein solch verwandtschaftliches Glück haben? Und was ist mit den Menschen aus anderen Regionen, in denen Krieg herrscht? In Afrika stellenweise mindestens so grausig wie in Syrien, von denen aber nur am Rande die Rede ist – auch in der taz. Sozialromantik wird diese Probleme nicht lösen. Scheinbar müssen wir in Europa lernen, dass wir mit diesen „Schlechtes-Gewissen-Pflästerchen“ die Welt nicht retten können, falls wir das je vorhatten. Da gehören weiterreichende, in die Problemländer reichende Konzepte her. ULRIKE VON SPARR, Karlsruhe
Humanitäre Hilfe ist richtig
■ betr.: „Im Stich gelassen“, taz vom 10. 12. 13
Natürlich ist humanitäre Hilfe richtig – nicht nur in der Vorweihnachtszeit.
Von unserer Regierung erwarte ich allerdings mehr! Keinen neuen Entwicklungsminister, der eigentlich die Entwicklungshilfe abwickeln will! Aber das kann ja nur besser werden. Und keinen, der nur an die Versorgung seiner Spezies denkt – da müssen wir noch aufpassen! Früher gab es die GTZ, Slogan: „Hilfe zur Selbsthilfe“. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Wir müssen uns angewöhnen, bleiben wir bei Syrien, Syrer auf Augenhöhe zu sehen. Wollen die Menschen alle nach Europa? Sie wollen Arbeit und Menschenwürde in ihrem Land, bei ihren Freunden und Verwandten, in ihrer Heimat.
Stärkung der Länder rund um das Mittelmeer und der Entwicklungsländer, im Schulsystem, in der Förderung der Frauen – dann kommt die demokratische und wirtschaftliche Entwicklung von selbst.
NORBERT VOSS, Berlin
Männer bestimmen
■ betr.: „Kein Recht auf Abtreibung“, taz.de vom 10. 12. 13, „Kein Recht auf Schwangerschaftsabbruch“, print-taz 11. 12. 13
Und wieder zeigt sich, dass die Trennung von Staat und Kirche nur auf dem Papier existiert. Die größte Schande ist aber, dass Männer, vor allem aus religiösen Gründen, immer noch bestimmen, ob eine Frau ein Kind zur Welt bringen muss oder ob sie über ihren Körper selbst entscheiden darf. HANSEBURG, taz.de
Wissenschaftlich neutral
■ betr.: „Kein Recht auf Abtreibung“, taz.de vom 10. 12. 13
„Ein „positives Image“ von Homosexuellen, Lesben oder Bisexuellen vermitteln, hieß es in der Entschließung.“ An Schulen sollte weder positiv noch negativ darüber berichtet werden, sondern wissenschaftlich neutral. JOHN, taz.de
Kommerzielles Interesse
■ betr.: „Alle gegen Schwarzer“, taz.de vom 10. 12. 13
Wer hat wohl mehr kommerzielle Interessen beim Thema Prostitution? Frau Schwarzer oder Frau Schirow? Dass Letztere weiter gut verdienen will, dürfte wohl klar sein. Seht euch mal den Film „Whores Glory“ an. Ein einfühlsamer Film, der zeigt, dass auch Prostituierte, die es scheinbar gut drauf haben im Umgang mit Freiern, doch darunter leiden. Von sich aus will kein Mensch den ganzen Tag Schwänze lutschen. Da steckt mehr dahinter: schlechte Kindheitserfahrungen, Wunsch nach Ankennung. Ein Staat sollte meines Erachtens viel tun, damit sich Frauen auch wichtig und wertvoll fühlen, ohne sich dafür verbiegen und verkaufen zu müssen. Leider ist die Denke andersrum. MIRREICHTS, taz.de